So etablieren Sie Missstände erfolgreich in Ihrer Organisation – Ein satirischer Ratgeber zur toxischen Führung
Mit einem Augenzwinkern(!) – möchte ich heute mal all jenen zur Seite stehen, die (bewusst oder unbewusst) daran arbeiten, toxische Strukturen und destruktive Dynamiken in Unternehmen zu fördern.
Denn eines ist sicher:
Toxische Führung fällt nicht vom Himmel – sie wird sorgfältig kultiviert.
Wenn auch Sie daran interessiert sind, Missstände systematisch zu etablieren und eine Atmosphäre der Unsicherheit, Angst und Anpassung zu fördern, dann folgen Sie diesem kleinen Ratgeberpfad.
Er basiert auf realen Beobachtungen – und ist natürlich als kritische Reflexion gedacht.
Ihr 6-Schritte-Plan zur perfekten toxischen Führung
- Vermeiden Sie Klarheit und Transparenz
Entscheidungen dürfen gerne in informellen Machtzirkeln fallen. Halten Sie Informationen exklusiv – Unwissen schützt schließlich vor Mitgestaltung.
Gestalten Sie Prozesse und Verantwortlichkeiten möglichst vage, um später flexibel mit Schuldzuweisungen jonglieren zu können. - Belohnen Sie Duckmäusertum und Loyalität
Fördern Sie die, die nicht auffallen. Wer mitdenkt oder nachfragt, stört nur.
Kreativität? Nur wenn sie dem System dient – und nicht stört. - Führen Sie durch Angst, Kontrolle und Druck
Ein Klassiker der toxischen Führung: Erzeugen Sie Unsicherheit, überfordern Sie gezielt und setzen Sie unausgesprochene Erwartungen.
Fördern Sie eine Kultur der ständigen Verfügbarkeit – Pausen sind verdächtig, Ruhe ein Zeichen mangelnder Leistungsbereitschaft. - Zerschneiden Sie Verbindungen – fördern Sie Silodenken
Sorgen Sie für interne Konkurrenz und Rivalitäten.
Je weniger Austausch zwischen Abteilungen, desto besser lässt sich Kontrolle aufrechterhalten. - Ignorieren Sie Feedback – insbesondere das kritische
Lassen Sie sich feiern – für Wandel sind schließlich andere zuständig.
Mitarbeiterbefragungen dürfen gerne folgenlos bleiben. Hauptsache, sie wirken partizipativ. - Setzen Sie auf Hierarchie statt Haltung
Besetzen Sie Führungspositionen mit Menschen, die sich fügen – nicht mit denen, die führen.
Authentizität, Empathie und Selbstreflexion? Unnötig – Kontrolle ist alles, Vertrauen nichts.
Warum dieser Text (leider) nicht nur Satire ist
Natürlich ist dieser Ratgeber ironisch gemeint. Und doch erkennen viele Führungskräfte, Teammitglieder oder HR-Verantwortliche bei genauerem Hinsehen erschreckend reale Muster.
Toxische Führung ist leider kein Einzelfall – sie ist in manchen Organisationen strukturell verankert. Doch sie ist nicht alternativlos.
Führung lässt sich verändern.
Kultur lässt sich gestalten.
Auf der Basis fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse der Psychologie und Sozialwissenschaften kombiniert mit den Erkenntnissen zu betriebswirtschaftlicher Steuerung kann man heute Probleme toxischer Führung identifizieren, die dysfunktionale Wirkung auf Motivation und Zusammenarbeit aufzeigen und Führungs- und Organisationskultur gezielt gestalten.
Es beginnt mit der Bereitschaft zur Selbstreflexion – und mit dem Mut, neue Wege zu gehen.