Heute habe ich eine bewegende Mail von einem Teilnehmer aus einer Teamentwicklung im letzten Jahr bekommen. Er erinnerte mich daran, dass ich damals den oben genannten Satz mehrfach erwähnt habe und dieser Satz seither zu einem Leitspruch in belastenden und schwierigen Situationen und zum Auslöser für wichtige Lebensveränderungen geworden ist.

Fast hatte ich den Satz schon wieder vergessen, aber nun war die Geschichte dazu wieder präsent und ich will sie kurz schildern:

Was man bekommt, wenn man nicht sagt, was man will
Es gab im letzten Jahr eine Zeit, da war mein Auto, ein schöner VW T4, leider defekt und musste für mehrere Wochen in die Werkstatt. Ein befreundeter Nachbar mit einem Opel-Autohaus stellte mir für diese Zeit für dienstlichen Fahrten Mietwagen zur Verfügung. Ich bekam die Autos immer früh morgens vor die Tür gestellt, Schlüssel im Briefkasten.

Beim ersten Termin mit Mietwagen fuhr ich also mit einem gefühlt endlos langen, riesigen Opel Vivaro vor und war heilfroh, dass mein Kunde einen geräumigen Parkplatz zu bieten hatte. Nach dieser Erfahrung bat ich meinen Nachbarn und Autovermieter: „Hast Du nix kleineres in Deinem Fuhrpark?“
Tja, und so geschah es, dass ich zum nächsten Seminartermin – einem Seminar mit irre viel (suggestopädischem) Trainergepäck – einen winzigen, blauen Opel Corsa vor meiner Tür fand, der kaum alles zu fassen vermochte, was ich so mitnehmen musste. Parkplatzprobleme hatte ich dieses Mal keine! …
Diese Erfahrung machte mir wieder sehr deutlich, dass es nicht reicht zu sagen, was man nicht haben möchte! Um Ziele zu erreichen und zu bekommen, was man sich vorstellt, muss man genau formulieren können, was es denn sein soll. Nur dann bestehen gute Chancen, dass man auch das kriegt, was man braucht.

Oftmals können wir meisterlich benennen, was wir nicht wollen: nicht soviel Arbeit, keinen Stress, keine Überstunden, nicht diese Zahlen, nicht solche Mitarbeiter, nicht diesen Chef, nicht diesen Job. Wäre es nicht mal wieder an der Zeit zu prüfen, was man stattdessen will?

Und wenn jemand anderes Ihnen mitteilt, was er oder sie nicht möchte, dann fragen Sie doch einfach mal: „Sondern …?“ Und warten Sie dann lange genug auf eine Antwort.