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Deep Work – gezielt Ablenkung reduzieren
Wie Sie gezielt Ablenkung reduzieren und produktiver arbeiten
In einer Welt voller Unterbrechungen liegt der Schlüssel zur Produktivität in Ihrer Fähigkeit, ungestört zu arbeiten.
Die meisten Menschen sind im Alltag mehr mit Reagieren beschäftigt als mit konzentriertem Arbeiten. E-Mails, Chats, Anrufe, neue Benachrichtigungen und ständige Kontextwechsel sorgen dafür, dass wir nur selten in einen Zustand tiefer Konzentration – das, was Cal Newport „Deep Work“ nennt – eintauchen. Dabei sind es genau diese fokussierten Phasen, in denen wir wirklich kreativ, effizient und zufrieden arbeiten.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie gezielt Ablenkung reduzieren und sich Schritt für Schritt die Fähigkeit zum Deep Work aneignen – mit praxiserprobten Tipps, konkreten Beispielen und inspirierenden Ritualen.
Warum es so wichtig ist, Ablenkung zu reduzieren
Ablenkung kostet Zeit – aber nicht nur in der Dauer der Störung selbst. Studien zeigen: Nach jeder Unterbrechung dauert es im Schnitt 23 Minuten, bis wir wieder vollständig im ursprünglichen Thema sind. Wer sich also alle 10 Minuten stören lässt, arbeitet im Grunde nie wirklich fokussiert.
Das Ergebnis:
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Fehler schleichen sich ein
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Die Qualität leidet
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Aufgaben ziehen sich unnötig in die Länge
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Die mentale Erschöpfung steigt
Deep Work ist ein Gegenmittel. Und der erste Schritt dahin ist: Ablenkung systematisch reduzieren.
Schaffen Sie eine störungsfreie Zone
Ein klarer, ruhiger Arbeitsplatz ist kein Luxus – er ist eine Investition in Ihre Denkleistung.
So gelingt’s:
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Handy außer Reichweite: Legen Sie Ihr Smartphone in einen anderen Raum oder in eine Box.
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Benachrichtigungen aus: Schalten Sie alle Push-Mitteilungen ab – E-Mail, Messenger, News.
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Browser-Tabs reduzieren: Lassen Sie nur das offen, was Sie jetzt brauchen.
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Arbeitsplatz gestalten: Räumen Sie Ihren Schreibtisch auf. Alles, was nicht zur aktuellen Aufgabe gehört, darf weg.
Tipp aus dem Führungsalltag:
Führungskraft Petra hat an ihrer Bürotür eine „Nicht stören“-Ampel eingeführt – rot für Deep Work, grün für Ansprechbarkeit. Ihr Team hat die Regelung schnell akzeptiert, weil sie klar kommuniziert, wann Unterbrechungen möglich sind – und wann nicht.
Planen Sie gezielt Fokuszeiten ein
Wer in einem Meeting sitzt, ist für E-Mails und Anrufe nicht erreichbar. Warum sollte das bei Deep Work anders sein? Vereinbaren Sie ein Meeting mit sich selbst.
Blockieren Sie sich feste Zeitfenster – mindestens 60 bis 90 Minuten – in Ihrem Kalender. Schützen Sie diese wie jeden anderen wichtigen Termin.
So gelingt’s:
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Legen Sie Ihre Fokuszeiten in Ihre produktivsten Tagesphasen (z. B. vormittags).
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Kommunizieren Sie klar, wann Sie nicht gestört werden möchten.
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Stellen Sie in dieser Zeit Ihr Telefon auf „Bitte nicht stören“ – auch intern.
Setzen Sie klare Ziele für jede Fokusphase
Wenn Sie Ablenkung reduzieren, sollten Sie wissen, wofür Sie diese gewonnene Aufmerksamkeit einsetzen.
Fragen Sie sich vor jeder Deep-Work-Session:
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Was genau will ich heute erreichen?
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Welcher Teilschritt bringt mich im Projekt weiter?
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Was ist mein wichtigster Beitrag heute?
Ein konkretes Ziel steigert nicht nur Ihre Motivation, sondern hilft auch, gedankliche Abschweifungen schneller zu bemerken.
Entwickeln Sie Rituale gegen Ablenkung
Rituale erleichtern den Einstieg in den Fokusmodus – besonders, wenn der Alltag laut und fordernd ist.
Ritual-Ideen:
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Eine bestimmte Playlist, die Sie nur beim konzentrierten Arbeiten hören
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Ein Kaffee oder Tee, den Sie sich bewusst zubereiten als Startsignal
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Zwei Minuten Stille oder Atemübung zur Zentrierung
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Ein kurzes Notieren Ihrer wichtigsten Aufgabe auf einem Post-it
Führungskraft-Tipp:
Markus, Bereichsleiter in einem Klinikverbund, hat ein Ritual entwickelt, bei dem er vor jeder Fokuszeit sein Handy in einen kleinen Schrank sperrt und sein „Deep Work Notizbuch“ aufschlägt. Dort hält er vor und nach der Session fest, woran er gearbeitet hat – als Selbstverstärkung.
Erholungsphasen bewusst einplanen
Wer konzentriert arbeitet, muss auch bewusst abschalten. Tiefes Arbeiten ist anstrengend – und braucht Pausen.
So gelingt’s:
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Planen Sie nach jeder Fokusphase 5 – 15 Minuten Pause ein.
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Vermeiden Sie digitale Reize in dieser Zeit – kein Scrollen, kein Nachrichtenlesen.
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Bewegen Sie sich, atmen Sie durch, trinken Sie Wasser, blicken Sie aus dem Fenster.
Diese Mini-Erholungen verhindern mentale Erschöpfung – und reduzieren Ihre Anfälligkeit für Ablenkung.
Klar ist: Wer Ablenkung reduziert, gewinnt Klarheit, Qualität und innere Ruhe
Deep Work ist mehr als eine Methode – es ist eine Haltung: Ich bestimme selbst, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte. In einer Welt der Dauerablenkung wird diese Fähigkeit zur Superkraft.
Was können Sie heute tun?
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Legen Sie gleich morgen früh eine 60-minütige Fokuszeit ein.
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Informieren Sie Ihr Umfeld, dass Sie in dieser Zeit nicht gestört werden möchten.
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Schalten Sie alle digitalen Störquellen aus – und tauchen Sie ein.
Ablenkung reduzieren heißt: Konzentration ermöglichen. Und damit arbeiten Sie nicht nur effizienter, sondern auch erfüllter.
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